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Stadt Taucha und enviaM-Gruppe unterzeichnen Absichtserklärung für Wärmeversorgung in Taucha

Die Stadt Taucha und die enviaM-Gruppe arbeiten partnerschaftlich an klimaneutralen Lösungen für Taucha. Nach Stadtratsbeschluss vom 13. Juni 2024 wurde in einer Absichtserklärung die Zusammenarbeit zur Entwicklung von Wärmekonzepten in Taucha für die nächsten drei Jahre besiegelt. Ziel ist es, die Abwärme eines Datacenters von envia TEL zu nutzen. Bis Ende des Jahres arbeitet envia THERM an konkreten Schritten zur Umsetzung des Wärmekonzepts.

Das Projekt stellt einen wichtigen Baustein bei der kommunalen Wärmeplanung in Taucha dar. Diese ist seit Anfang 2024 in Bearbeitung, nachdem die Stadt bereits im Sommer 2023 und damit als eine der ersten Kommunen in Sachsen die Förderzusage für die Planung erhielt. Mit der kommunalen Wärmeplanung soll nach Willen der Bundesregierung eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045 erreicht werden und bis 2030 bereits 50 Prozent der Wärmeversorgung in Deutschland klimaneutral erfolgen.

„Um das zu erreichen, unterstützen wir Städte und Gemeinden in unserem Versorgungsgebiet. Wir verstehen uns hierbei als wichtiger Partner, um Konzepte zur Wärmeerzeugung wie in Taucha zu entwickeln und zu prüfen. Die Abwärme der Datacenter vor Ort zu nutzen, sehen wir als effiziente Möglichkeit für klimaneutrale Wärmeerzeugung“, sagt Arne Schulte, Leiter des Teams Wärmewende bei enviaM.

Auch Wohnungsgesellschaften sehen großes Potenzial darin, Wärme vor Ort noch effizienter nutzen zu können. „Das Interesse an innovativen und klimaneutralen Lösungen besteht natürlich auch bei unseren Mietern. Aber auch darüber hinaus freuen sich weitere ansässige Kunden über die Nutzung von vorhandener Abwärme. Für potenzielle Neuansiedler kann das ein Faktor sein, Taucha als Standort zu wählen“, sagt Gunnar Simon, Geschäftsführer der WOTa Wohnen in Taucha.

„Die enviaM-Gruppe kennt sich mit der Infrastruktur vor Ort bestens aus. Die Prüfung geeigneter Wärmekonzepte ist ein weiterer Meilenstein in unserer Zusammenarbeit. Bislang wurde bereits eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die uns überzeugt, weiter ins Detail zu gehen. Nun müssen schnellstmöglich Technik, Kosten, Standorte und Trassenverläufe geprüft werden. Danach werden wir weitere Schritte ein- und ableiten“, sagt Tobias Meier, Bürgermeister der Stadt Taucha.

Die Machbarkeitsstudie enthält wesentliche Eckpfeiler für den Aufbau eines Fernwärmenetzes in Taucha. Die Pläne erstrecken sich aktuell auf den Teilbereich zwischen der Gießereistraße, Robert-Blum-Straße, Klebendorfer Straße und Ferdinand-Lassalle-Straße, wobei das Kerngebiet des Netzes die Zwicksche Siedlung ist. In einer sogenannten Energiezentrale würden eine Großwärmepumpe, ein Spitzenlastgaskessel, der weniger als zehn Prozent Wärme bereitstellt und zwei Kurzzeitspeicher mit insgesamt 150 Kubikmetern warmen Wassers zum Einsatz kommen. Insgesamt könnten 50.000 Quadratmeter Wohn- und Gewerbefläche mit Wärme versorgt werden, wobei Potenzial für weitere Netzteilnehmer bestünde. Die bauliche Umsetzung würde in zwei Teilbereichen bis 2029 erfolgen.

„Aktuell entwickeln wir allerdings noch die Projektschritte und prüfen, was es vor Ort noch alles braucht und inwieweit Taucha das umsetzen kann“, ergänzt Schulte.

Das Konzept ist Teil des vom Gesetzgeber geforderten kommunalen Wärmeplans bis 2028. Ziel ist, die Wärmeversorgung der Städte und Gemeinden auf erneuerbare Energien umzustellen. Bis 2030 sollen 50 Prozent der Wärmeerzeugung klimaneutral erfolgen und bis 2045 100 Prozent. Der kommunale Wärmeplan definiert Maßnahmen für den Ausbau von Fernwärmnetzen, die Umwidmung auf Wasserstoffnutzung, eine dezentrale Wärmeerzeugung und die energetische Sanierung von Gebäuden. Grundlage dafür ist die in den Kommunen vorhandene Infrastruktur.

Die enviaM-Gruppe hat seit Beginn 2023 mehr als 150 Städte und Gemeinden mit rund 1,3 Millionen Einwohnern zum Wärmeplanungsgesetz informiert und zu möglichen Fördermitteln durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beraten. Daneben setzt die enviaM-Gruppe für Kommunen und größere Kunden konkrete Wärmeprojekte um und betreibt bereits heute elf Wärmenetze mit mehr als 2.000 Wärmeanschlüssen in Mitteldeutschland.

Pressekontakt

Cornelia Sommerfeld
envia Mitteldeutsche Energie AG
T 0345 216-2075
E cornelia.sommerfeld@enviaM.de
I www.enviaM-gruppe.de/presse

Hintergrund

Die enviaM-Gruppe ist der führende regionale Infrastruktur- und Energiedienstleister in Ostdeutschland. Der Unternehmensverbund versorgt rund 1,2 Millionen Kunden mit Strom, Gas, Wärme und Energie-Dienstleistungen. Zur Unternehmensgruppe mit rund 3.800 Beschäftigten gehören die envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM), Chemnitz, sowie weitere Gesellschaften, an denen enviaM mehrheitlich beteiligt ist. Anteilseigner von enviaM sind mehrheitlich die E.ON SE sowie rund 650 ostdeutsche Kommunen, die direkt oder über Beteiligungsgesellschaften an enviaM beteiligt sind. Das Versorgungsgebiet der enviaM-Gruppe erstreckt sich auf Teile von Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Die envia THERM GmbH (envia THERM), Bitterfeld-Wolfen, ist eine 100-prozentige Tochter der envia Mitteldeutsche Energie AG. Das Unternehmen entwickelt und betreibt regenerative Erzeugungsanlagen (Bioenergie, Photovoltaik, Wasser und Wind). Darüber hinaus versorgt es als Contracting-Anbieter Kunden in Ostdeutschland mit Fernwärme, Kälte und Prozessdampf aus Gas- und Dampfturbinenanlagen, Heizwerken, dezentralen Blockheizkraftwerken und Heizzentralen.

Die envia TEL GmbH (envia TEL) mit Sitz in Markkleeberg ist der führende regionale Telekommunikationsdienstleister und Netzbetreiber in Mitteldeutschland. Das Unternehmen bietet Produkte und Dienstleistungen im gesamten Spektrum der Telekommunikation, Services für Netzbetreiber und Cyber-Security-Lösungen an. Mit dem Datacenter Campus Leipzig betreibt envia TEL einen der modernsten Rechenzentrums-Standorte Europas und bietet auf 3.000 Quadratmetern Fläche Platz für 60.000 Server. Auf Basis eines rund 7.000 Kilometer langen Glasfasernetzes erreicht envia TEL 40.000 Unternehmen in rund 350 Gewerbegebieten und 100.000 private Haushalte in der Region. Als 100- prozentige Tochtergesellschaft der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) beschäftigt das Unternehmen mehr als 200 Mitarbeiter in Chemnitz, Cottbus, Halle, Markkleeberg und Taucha.